vaginal
Die Scheide (Vagina) betreffend; durch die Scheide; im Bereich der Scheide.
Vaginalaplasie
Fehlen der Scheide (Vagina), während der Scheideneingang häufig vorhanden ist. Eine Vaginalaplasie tritt meistens in Verbindung mit Fehlbildungen der Gebärmutter, der Niere und der ableitenden Harnwege auf und kann operativ behoben werden.
Vaginalblutung
Bei der Frau aus den inneren weiblichen Geschlechtsorganen stammendes Blut, das den Körper über die Scheide verlässt. Bei Frauen im gebärfähigen Alter endet jeder Menstruationszyklus mit einer Vaginalblutung. Genitalblutungen außerhalb dieses monatlichen Rhythmus weisen häufig auf Entzündungen (Endometritis, Metritis) und Tumoren (Gebärmutterkrebs, Gebärmutterhalskrebs) hin. Sie sollten daher vom Arzt abgeklärt werden.
Vaginalkarzinom (Scheidenkarzinom)
Seltene Krebserkrankung der obersten Zellschicht der Scheidenschleimhaut. Der Tumor bildet sich dabei bevorzugt im oberen Scheidendrittel. Das Risiko eines Vaginalkarzinoms steigt mit fortgeschrittenem Alter und einer ständige Reizung der Scheidenschleimhaut durch Pessare, Entzündungen sowie Scheidenvorfall und Gebärmuttervorfall. Zu den Krankheitszeichen zählen Ausfluss, Beschwerden beim Wasserlassen, Blutbeimengungen in Stuhl und Urin sowie Blutungen aus der Scheide. Bei großen Tumoren sind zusätzlich Druck und Schmerzen wahrzunehmen. Der Chirurg entfernt das Vaginalkarzinom einschließlich Gebärmutter und befallenen Lymphknoten. Um einem Rückfall vorzubeugen, schließt sich in der Hälfte der Fälle eine Strahlentherapie an das operative Verfahren an. Dabei wird ein mit einem Radionuklid gefüllte Sonde in die Scheide eingeführt (Afterloadingverfahren).
Vaginalstenose (Scheidenstenose)
Verengung der Scheide. Eine Vaginalstenose entsteht nach Verletzungen oder durch vernarbte Entzündungen.
Vaginoskopie (Scheidenspiegelung)
Scheidenuntersuchung bei Mädchen. Der Frauenarzt verwendet dazu, statt dem bei Frauen üblichen Spekulum, ein beleuchtetes Röhrchen mit einem Durchmesser von 5 bis 10 mm.
Vagotomie
Chirurgischer Eingriff, bei dem der Chirurg den unteren Eingeweidenerv (Nervus vagus) durchtrennt, um die Magensäureproduktion des Patienten zu drosseln. Die Vagotomie ist die letzte Möglichkeit schwere Magengeschwüre und Zwölffingerdarmgeschwüre zu behandeln. Werden ausschließlich die zum Magen führenden Verzweigungen (selektive Vagotomie) unterbrochen, ist kaum mit Komplikationen zu rechen. Eine Durchtrennung des gesamten Nervs unterhalb des Zwerchfells (trunkuläre Vagotomie), führt hingegen zu Durchfällen, Gallensteinbildung, Engstellung des Mageneingangs sowie einer ungenügenden Produktion von Verdauungssäften in der Bauchspeicheldrüse.
Vagotonus (Parasympathikotonus)
Erregungszustand des Teils des vegetativen Nervensystems, der die inneren Organe auf einen Ruhe- und Verdauungsmodus einstellt (Parasympathikus). Da der Nervus vagus der größte Nerv des Parasympathikus ist, wird oft vom Vagotonus statt vom Parasympathikotonus gesprochen.
Vagus (Nervus vagus, 10. Hirnnerv)
Dem Hirnstamm entspringender Nerv (Eingeweidenerv), der bis zur Mitte des Krummdarms (Ileum) reicht. Er gehört zum Parasympathikus und steuert die Funktion von Herz, Magen-Darm-Kanal sowie von Hals-, Brust- und Bauchorganen. Zugleich leitet er Signale aus diesen Organen an das Gehirn weiter. Da er Informationen sowohl vom Gehirn weg als auch zum Gehirn hin leitet, wird er als gemischter Nerv bezeichnet.
Vaguslähmung (Vagusparese)
Durch chirurgische Eingriffe, Verletzungen oder Vergiftungen bedingter Ausfall des 10. Hirnnervs (Nervus vagus). Das Gaumensegel büßt dadurch seine Beweglichkeit ein und erschwert dem Betroffenen das Schlucken. Zusätzlich kann die Steuerung der Herz und Atemfunktion beeinträchtigt sein.